Die Bundesregierung hat im Rahmen ihrer Klimaschutzstrategie neue Förderprogramme für Photovoltaikanlagen beschlossen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Änderungen und wie Hausbesitzer und Unternehmen davon profitieren können.
Die wichtigsten Neuerungen im Überblick
Mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2023 wurden zahlreiche Verbesserungen für Betreiber von Photovoltaikanlagen eingeführt. Zu den wichtigsten Änderungen zählen:
- Erhöhung der Einspeisevergütung für Anlagen bis 10 kWp auf 8,2 Cent pro kWh
- Wegfall der Mehrwertsteuer auf den Kauf und die Installation von PV-Anlagen
- Vereinfachtes Anmeldeverfahren für Anlagen bis 30 kWp
- Neue KfW-Förderprogramme für Batteriespeicher
- Sonderabschreibungsmöglichkeiten für gewerbliche Anlagen
Einspeisevergütung und Eigenverbrauch
Die Einspeisevergütung wurde für neue Anlagen deutlich angehoben. Für Anlagen bis 10 kWp beträgt sie nun 8,2 Cent pro kWh, für Anlagen zwischen 10 und 40 kWp 7,1 Cent pro kWh. Diese Vergütung wird für 20 Jahre garantiert.
Besonders attraktiv bleibt weiterhin der Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms. Mit aktuellen Strompreisen von über 30 Cent pro kWh spart jede selbst verbrauchte Kilowattstunde bares Geld. Die Wirtschaftlichkeit wird zusätzlich durch die Möglichkeit der steuerfreien Einnahmen bis zu 10.000 Euro pro Jahr verbessert.
Steuerliche Vorteile
Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Wegfall der Mehrwertsteuer auf den Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen. Dies entspricht einer direkten Förderung von 19%. Zusätzlich wurde die Einkommensteuer für Erträge aus kleinen Photovoltaikanlagen bis 30 kWp vereinfacht - hier können Betreiber nun eine Steuerbefreiung beantragen.
Für Unternehmen und Gewerbetreibende gibt es die Möglichkeit einer Sonderabschreibung von bis zu 20% im ersten Jahr, was die Investition in den ersten Jahren steuerlich besonders attraktiv macht.
Förderprogramme für Speicherlösungen
Die KfW-Bank hat ihr Förderprogramm für Batteriespeicher ausgeweitet. Mit dem Programm 270 können Hausbesitzer zinsgünstige Kredite für die Installation von Solaranlagen in Kombination mit Batteriespeichern erhalten. Je nach Bundesland gibt es zusätzliche regionale Förderprogramme, die teilweise Zuschüsse von bis zu 2.000 Euro für Speicherlösungen bieten.
Vereinfachte Anmeldung und Installation
Das Anmeldeverfahren für neue Photovoltaikanlagen wurde deutlich vereinfacht. Für Anlagen bis 30 kWp genügt nun eine einfache Online-Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister. Die Installation durch einen Fachbetrieb bleibt jedoch weiterhin Pflicht, um die Sicherheit und den korrekten Netzanschluss zu gewährleisten.
Regionale Unterschiede beachten
Neben den bundesweiten Förderungen gibt es zahlreiche regionale Programme, die zusätzliche Anreize bieten. Diese unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland und teilweise sogar auf kommunaler Ebene. Es lohnt sich daher, bei der jeweiligen Landesenergie- oder Klimaschutzagentur nach spezifischen Förderprogrammen zu fragen.
Fazit: Lohnt sich die Investition?
Mit den neuen Förderungen hat sich die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen deutlich verbessert. Die Amortisationszeit liegt je nach Anlagengröße, Eigenverbrauchsanteil und regionalen Faktoren zwischen 8 und 12 Jahren. Danach produziert die Anlage praktisch kostenlosen Strom.
Angesichts steigender Energiepreise und des wachsenden Klimabewusstseins ist die Investition in eine Solaranlage nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Wer jetzt investiert, profitiert von den attraktiven Förderbedingungen und schützt sich gleichzeitig vor zukünftigen Strompreiserhöhungen.